gencode barcode
2009
installation bei "evo evo" künstlerhaus wien
farbprojektion video »microarrays« (bildanimation) und sw-projektion der videoüberwachung auf »textwand« (genetik, gentechnik, forschung – klartext, meinungen, wertungen …, 5/4 m)
informationstexte werden während der gesamten ausstellungszeit aktualisiert und im raum gestapelt. (papiersäule)
»labortisch« (180/80/40 cm) mit grafit geschwärzt, mit 8 unterleuchteten petrischalen (gencode-barcode-mischungen) davon zwei sw-videos (bildanimation).
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codierungen, ordnungssysteme und regeln finden in allen bereichen zur strukturierung des täglichen lebens anwendung und bestimmen dieses bewusst und auch unbemerkt. Handels ware ist mittels barcode gekennzeichnet – codierung und genetische laboranalyse von lebewesen und pflanzen kann optisch in autoradiogrammen von sequenzgelen dargestellt werden. die schwarz–weiss darstellung dieser codierungen sind einander optisch ähnlich. Vermischte und überlagerte bar - und gencode abbildungen können nicht mehr getrennt wahrgenommen werden und entsprechen alltäglichem erleben und wahrnehmen, einem Verschwimmen der grenzen biologischer evolution und kultureller evolution, dem ineinander übergehen und ablösen von ideellem zu materiellem. entwicklungsprozesse werden von wirtschaftsinteressen beeinflusst und verändert, natur und lebendiges wird merkantil gesehen, beurteilt und vermarktet.
international, breit veröffentlichte informationen zu genetik, gentechnik, wissenschaftlicher forschung und praktische umsetzung der forschungsergebnisse, mit häufig wirtschaftlichen zielsetzungen, sind inhalte der klartexte, meinungen und bewertungen, welche in der ausstellungsinstallation grossflächig plakatiert, von schönen, leuchtendbunten, bewegten bildern überlagert werden. diese bilder sind vielfach vergrösserte microarrays, der neuesten gentechnologischen methode, zur analyse der im untersuchten substrat vorhandenen basensequenzen.
die aussenstehenden betrachter werden mittels beobachtungskamera in die projektionsebene einbezogen und somit betroffene.
(mit freundlicher unterstützung von prof.dr. david w. galbraith, university of arizona, department of plant sciences, prof. dr. dontscho kerjaschki fcrp edin, medizinische universität wien, klinisches institut für pathologie)
microarrays
zur identifizierung und messung der aktivität von genen und zur genotypisierung, werden in der dna-chip-technologie fingernagelgroße plastik- oder glasplättchen, microarrays, verwendet. die einzelnen felder des arrays sind mit einzelsträngigen dna-stücken beschichtet. durch zugabe von rotem und grünen fluoreszenzfarbstoff werden die untersuchungsproben markiert. diese binden bei komplementärer basenabfolge an die dna im chip. die position, intensität und wellenlänge der entstehenden mischfarbe werden mit einer hochauflösenden laserkamera detektiert und die auch bildhaft dargestellte information am computer gespeichert. informationen über unterschiede in der expression der gene zwischen den proben, sind das ergebnis. mit freiem auge ist dies nicht nachvollziehbar.
die bilder sind bestechend schön und stehen für den microcosmos des lebens, genetik, gentechnik, wissenschaftliche forschung, fortschritt und praktische umsetzung der forschungsergebnisse, wie z.b. in der roten und grünen und weissen gentechnik.
(in vorliegenden bildern habe ich material der university of arizona, department of plant sciences, verwendet, mit dank an prof. dr. david w. galbraith.)
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